Schlafstörungen – Insomnie
Ein Jeder lag schonmal wach und konnte nicht sofort einschlafen. Doch sich stundenlang im Bett herumzuwälzen und die halbe Nacht wach zu liegen, ist eine Sache. Über einen längeren Zeitraum ist dies nicht nur gesundheits- sondern auch existenzgefährdend. Wer in mehr als drei Nächten pro Woche schlecht schläft und das über mehr als einen Monat, könnte von einer chronischen Schlafstörung betroffen sein. Und dies betrifft mittlerweile jeden Zehnten.
Quelle: Vgl. Gesundheitsinformation.de
Eine Schlafstörung äußert sich darin, keinen erholsamen Schlaf zu finden. Beispielsweise braucht die Person sehr lange, um einzuschlafen und schläft dann unruhig und wacht nachts oder viel zu früh erneut auf, ohne wieder einschlafen zu können. Für gesunde Menschen ist dieser Zustand in keinem Alter normal. Wie viel Schlaf normal ist, hängt unter anderem vom Alter ab. Mit den Jahren nimmt die Schlafdauer in der Regel ab, von 9 Stunden im Kindesalter bis zu lediglich 6 Stunden im Rentenalter. Diese Stunden beschreiben allerdings die Gesamtschlafzeit, also ohne Unterbrechungen vom Zeitpunkt des Einschlafens bis zum Erwachen.
- Sorgen und Stress
- Alkohol und Drogen
- Beschwerden wie Schmerzen, nächtlicher Harndrang oder Hitzewallungen
- Schlafwandeln
- nächtliche Atemstillstände (Schlafapnoe)
- Unruhe in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom)
- Zähneknirschen (Bruxismus)
- Schichtarbeit
- Lärm
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, hormonelle Fehlfunktionen, Krebs, Schmerzen oder Rheuma
- traumatisierende Erlebnisse
Um die Gründe für Schlafstörungen zu erörtern, kann eine ärztliche Beratung helfen. Neben dem Untersuchungsgespräch, der körperlichen Untersuchung und einer vollständigen psychiatrischen Diagnostik, helfen zusätzliche Maßnahmen wie beispielsweise die Untersuchung in einem Schlaflabor bei der Diagnose. Anhand verschiedener Messergebnisse werden hierbei die Schlafstadien ermittelt. So lässt sich feststellen, wie lange und wie gut jemand geschlafen hat, ob sie oder er genügend Tief- und Traumschlaf hatte und ob eine Schlafstörung vorliegt.
Natürliche Behandlung der Insomnie
Basisverfahren
- Aufklärung und Beratung vermindern Ängste vor der Insomnie und Fehlvorstellungen über den Schlaf durch Information über Schlaffunktion, normale Schlafdauer sowie Ursachen und Folgen der Erkrankung.
- Die Schlafhygiene verändert Umweltbedingungen, physiologische Anteile, Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die schlechten Schlaf verursachen und intensiviert schlaffördernde Verhaltensweisen. Der Patient wird vom Opfer der Schlaflosigkeit zum Gestalter seines Schlafes durch Mitarbeit in Diagnostik und Therapie.
Verhaltenstherapeutische Techniken
- Stimuluskontrolle verstärkt die Rolle von Bett und Schlafzimmer als Stimulus für den Schlaf durch Begrenzung von schlafstörenden Verhaltensweisen, die an die Schlafsituation konditioniert wurden.
- Schlafrestriktion verbessert die Schlafeffizienz, in dem durch eine Begrenzung der Bettliegezeit der Schlafdruck erhöht wird und angestrengte Einschlafversuche unterbleiben.
- Paradoxe Intention vermindert übertriebene Versuche einzuschlafen und das angstbesetzte Erleben des Einschlafvorganges durch die Aufforderung wachzubleiben.
- Kognitive Techniken vermindern Schlafängste durch Konzentration auf beruhigende Gedankenbilder und unterbrechen schlafstörendes Gedankenkreisen und Problemgrübeln.
Entspannungsverfahren
- Progressive Muskelrelaxation bewirkt Entspannung durch das systematische Anspannen und Entspannen von Muskelgruppen.
- Autogenes Training lehrt Entspannung durch Koppelung angenehmer visueller Vorstellungen mit entspannenden körperlichen Empfindungen wie Wärme oder Schwere.
- Biofeedback vermittelt Entspannung durch Verstärken spezifischer myografischer oder hirnelektrisierender Messparameter.
- Yoga, Meditation vermittelt Entspannung und/oder Einstellungsveränderungen gegenüber Körper, Seele und Krankheitssymptomen
Psychotherapie im engeren Sinne
- Verhaltenstherapie verbessert den Umgang mit dem Schlaf durch Veränderung maladaptiven Verhaltens und Bearbeitung der die Schlafstörung auslösenden und/oder aufrechterhaltenden Bedingungen.
- Interpersonelle Psychotherapie bearbeitet die die Schlafstörung aufrechterhaltenden Probleme in interpersonellen Beziehungen und rhythmisiert die Tagesstruktur der Patienten.
- Tiefenpsychologische Psychotherapie bekämpft psychodynamische Ursachen und intrapsychische Mechanismen der Erkrankung und bearbeitet psychische Konflikte, Übertragungsphänomene und Verdrängungsmechanismen
Medikamentöse Therapie
Bei akuten Schlafproblemen können chemische Schlafmittel kurzfristig helfen, beheben aber nur das unmittelbare Symptom. Generell dürfen chemische Schlafmittel nur unter ärztlicher Kontrolle verwendet werden.
Bei den allermeisten Patienten, die unter Schlafstörungen leiden, ist allerdings mit der Verabreichung von Medikamenten höchst vorsichtig umzugehen.
Bei leichten Schlafproblemen können natürliche Alternativen – wie Nahrungsergänzungsmittel mit Nähr- und Pflanzenstoffen – hilfreich sein.